„Beweiß Wie weit der Römer Macht…“so lautet der Name der diesjährigen Sonderausstellung im Römerhaus Walheim. Um sich hiervon eine Vorstellung machen zu können, unternahm der Römerverein Walheim mit seinen Führungskräften einen Ausflug nach Xanten am Niederrhein.
Ziel der kleinen Reise war es, die Kenntnisse über das römische Leben vor rund 1900 Jahren aufzufrischen oder zu erweitern. Sie sollte jedoch auch Gelegenheit bieten, sich über die Erfahrungen der letzten Museumssaison auszutauschen.
Am Samstag den 9.4.05 ging es also mit der Deutschen Bahn für die elf Teilnehmer nach Xanten.
Die Stadt, die eigentlich bekannt für ihren historischen Stadtkern und ihre Bezüge zum Nibelungenlied (Siegfried von Xanten)ist, besitzt aber auch zahlreiche Spuren der römischen Epoche.
Die römische Geschichte der Stadt begann mit der Anlage des Legionslagers „Vetera“. Dieses sollte als Stützpunkt für die geplante Invasion Germaniens dienen. Nach der Varusschlacht, im Jahre 9 n. Christus, bei der die Römer ihre rechtsrheinischen Stützpunkte augeben mussten, überwachte es nun die Rheingrenze und verhinderte Einfälle der Germanen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine große Zivilsiedlung an einem Rheinarm, der sich für die Anlage eines Hafens anbot. Die „Colonia Ulpia Traiana“, benannt nach dem römischen Kaiser Trajan, hatte damals rund 10000 Einwohner und genoss zahlreiche Stadtrechte . Zu den Einrichtungen der Stadt gehörten die großen Thermen, ein Amphitheater, eine Herberge und der Hafentempel. Diese Gebäude sind heute wieder teilweise rekonstruiert und im Archäologischen Park Xanten zu besichtigen.
So war dieser auch das erste Reiseziel. Nach der Besichtigung nahm wegen des kalten, regnerischen Wetters der Wunsch nach einer warmen Stube jedoch rasch zu, sodass am Abend im Gotischen Haus eingekehrt wurde.
Am nächsten morgen besichtigte man das Regionalmuseum Xanten. Das relativ junge Museum beherbergt interessante Funde zur Römerzeit. Gezeigt werden Exponate aus der römischen Siedlung, wie Geschirr, Rüstungsfragmente, Ziegel und Götterstatuen. Zu den Highlights der Ausstellung zählen die Funde aus alten Rheinarmen, die sich in den Kiesschichten über die Jahrtausende erhalten haben. Bei Herrn Scharf, der durch die Ausstellung führte, informierte man sich zudem über die Museumsprogramme und die dortige Museumsführung.
Der Römerverein Walheim bedankt sich bei dieser Gelegenheit noch einmal recht herzlich für diese interessanten Einblicke.
Abschließend wurden noch die großen Thermen der römischen Stadt besichtigt. Die Ruine ist dabei ein Standardbeispiel für die römische Ingenieurskunst jener Zeit. Mit ihren unterschiedlich temperierten Becken, bot sie der römischen Bevölkerung, auch am Rande dieser entlegenen Provinz, einen gewissen Luxus. Die Ruine ist heute mit einem modernen Schutzdach versehen, welches den Museumsbetrieb erst ermöglicht.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass auf dem Ausflug viele neue Erkenntnisse über die Römerzeit aber auch über die heutige museale Arbeit gewonnen werden konnten.
Der Römerverein Walheim bemüht sich diese in zukünftige Führungen und Aktionen im Römerhaus einfließen zu lassen und damit auch weiterhin ein attraktives Museumsprogramm für die Besuchern bieten zu können.