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Guter Besucherzuspruch im Römerhaus

Internationalen Museumstag

Schon Schiller wusste in seinem Lied von der Glocke über die Schwierigkeiten des Metallgusses formvollendet zu berichten. Der Guss von kleinen Zinnfiguren steht hierbei in nichts nach. 320°C sind nötig um das Rohmaterial einzuschmelzen. Für den Guss der filigranen Zinnfiguren wird eine spezielle Legierung aus Zinn und Blei benötigt um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Das flüssige Metall wird möglichst schnell in die mit Talkum präparierten Schieferformen gegossen. Diese werden noch von Hand von einem Graveur für jede Figur einzeln hergestellt.

Der Anzahl der Formen ist dabei fast unerschöpflich. Sie reichen von einem römischen Centurio, über einen Landsknecht des dreißigjährigen Krieges bis zu Bernd das Brot oder Spongebob Schwammkopf. Aber nicht jeder Guss gelingt. Manchmal bleibt eine Luftblase in der Form zurück oder die Temperatur stimmt nicht ganz. Hier ist dann das Fingerspitzengefühl des erfahrenen Zinngießers gefragt und jede Menge Übung, Übung und nochmals Übung.

Nur so gelingen Exemplare, die vor dem strengen Auge des Meisters bestehen können. Der Rest wandert sogleich wieder in den Schmelztiegel. Das fertige Produkt ist dann rund 5 cm hoch und wiegt um die 7 Gramm. Der Guss ist beim Herstellungsprozess nur der erste Schritt in einer langen Kette bis zum fertigen Zinnfigurendiorama. Die Figuren müssen nämlich noch von Hand mit Acrylfarbe bemalt werden.

Herr Saiger, der die Sonderausstellung konzipiert hat, legt auf diesen Schritt besonderen Wert. Jede Figur wird einzeln von Hand bemalt und bekommt dadurch ein individuelles Eigenleben. Besonders gut kommen die Figuren natürlich erst als Ensemble   und in der richtigen historischen Umgebung zur Geltung. Das Resultat der harten Arbeit sind dann 50 Zinnfigurendioramen, die die Wendepunkte der römischen Geschichte darstellen. Zu sehen gibt es die Dioramen bis zum 26 Juli im Römerhaus.