Kempermann trauert seiner Entdeckung nach. Doch Baumann weiss ihn aufzuheitern.

Foto: Falk Thiele

Auf der Suche nach dem Schatz des Totengräbers

Gelungener Saisonschluss im Römerhaus

„Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz“ – an Selbstvertrauen fehlte es Dr. Kempermann gespielt von Stephan Goos schon einmal nicht bei der abenteuerlichen Schatzsuche durch Walheims Unterwelt. Begleitet wurde er von dem Nachtwächter des Museums Lukas Baumann (Markus Lorch), der wiederholt unter dem Ego des „Stararchäologen“ zu leiden hatte.

Der Schatzsuche voraus ging der vermeintliche Tod des alten Totengräbers. Da dieser keine Erben hatte sollte das Grundstück an die Gemeinde zurückfallen. Der fiese Bürgermeister Ziegler (Stefan Ernst) wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und ein riesiges Einkaufszentrum mitten im alten Dorfkern errichten. Der Bau sollte dabei mehr seinen eigenen Ruhm fördern, als wirklich auf die Bedürfnisse Walheims einzugehen.

Ziegler am Aparrat: Der Hinterlistige Bürgermeister heckt einen Plan aus.
Hat einen Plan: Bürgermeister Ziegler

Glücklicherweise konnte die Museumspädagogin Sabine Glässle (Diana Dubb), die auch mit einer 18,75% Stelle bei der Gemeinde angestellt ist, den Vorstand des Römerhauses rechtzeitig über die Baupläne informieren. Dr. Kempermann wollte nämlich selbst auf dem Grundstück die Erweiterung des Museums errichten. Doch hierfür fehlt ihm das Geld. Da kam Nachtwächter Baumann die rettende Idee. Eine alte Walheimer Legende berichtet von einem großen Schatz den der Totengräber über die Jahre hinweg angehäuft hat. Leider weiß niemand wo dieser Schatz ist. Trotzdem beschließt der Vorstand einstimmig die kleine Chance zu nutzen um die finsteren Pläne des Bürgermeisters zu vereiteln. Dr. Kempermann und der Nachtwächter starteten also die Suche auf dem Grundstück des Totengräbers und begaben sich in die Walheimer Unterwelt.

Auf einem Floß schob Baumann seinen Chef durch die trüben Fluten. Nachdem sie sich durch radioaktiv strahlendes Wasser gekämpft und modernen Müll, wie das Bernsteinzimmer, gekämpft hatten, entdeckten die beiden tatsächlich Kisten vom Totengräber. Als Sie begannen den Schatz näher zu untersuchen näherten sich Schritte. Der alte Totengräber war in Wirklichkeit gar nicht tot, sondern durch einen dummen Grabungsunfall in der Unterwelt gefangen. Ernährt hatte er sich in den letzten Wochen von seinem Schatz- leckeren Spreewaldgurken, von dem er in den Kisten auch noch einen Vorrat für die nächsten 10 Jahre hat. Enttäuscht wollen die beiden Helden des Römerhauses ihren Rückweg antreten. Als Dank für seine Rettung bietet der Totengräber seinen Helfern auch ein paar leckere Gewürzgurken an. Dr. Kempermann will zunächst dankend ablehnen, bemerkte aber dann, dass die Gurken auf römischem Silbergeschirr serviert wurden. Der Totengräber ist daraufhin sichtlich verwundert, dass sich jemand für solch alten Müll interessiert. Davon habe er noch viele Kisten. Dr. Kempermann sah sich schon als Schliemanns Erbe und begann den Schatz zu bergen, als alle drei von schweren Motorengeräuschen aufgeschreckt wurden.

Auch der Bürgermeister war derweil nicht untätig geblieben. Kurzerhand ließ er Bagger anrücken, die das Grundstück einebnen sollten um Platz zu schaffen für sein Einkaufszentrum und somit klare Fakten zu schaffen. Gerade noch schafften es die drei mit dem Schatz zurück an die Oberfläche um die Bagger zu stoppen. Dr. Kempermann sah sich schon am Ziel seiner Träume als er vom Bürgermeister jäh in die Realität zurückgeholt wurde. Ziegler hatte sich schon gedacht, dass es dem Team des Römerhauses durchaus gelingen könnte den Schatz zu bergen und hatte vorsichthalber Kempermans Chef vom Landesdenkmalamt informiert. Dieser war so erfreut, dass er den Sensationsfund sofort abholen und ins Archiv nach Rastatt schaffen ließ.

Überraschung: Der Totengräber lebt!
Überraschung: Der Totengräber lebt!

Nun sah Ziegler sich schon beim ersten Spatenstich für sein Einkaufszentrum zusammen mit dem Ministerpräsidenten. Doch auch er hatte sich zu früh gefreut, als er erkennen musste, dass der Totengräber noch quicklebendig ist und nicht im Traum daran denkt sein Grundstück mit seinen geliebten Gurkenbeeten zu verlassen. Nachdem sich der Trubel etwas gelegt hatte, saßen Dr. Kempermann und der Nachtwächter traurig vor dem Haus des Totengräbers. So knapp standen sie vor der archäologischen Sensation für Walheim und einem neuen Museum.

Während Dr. Kempermann noch seinem verlorenen Ruhm nachtrauerte, gestand ihm Baumann, dass es ihm gelungen ist zusammen mit dem Totengräber unbemerkt vom Landesdenkmalamt zwei Kisten des Schatzes beiseite zu schaffen. Neue Hoffnung keimte bei dem Archäologen wenigstens einen kleinen Teil des Schatzes doch noch behalten zu können. Aber als die beiden die Kisten öffneten befanden sich darin wieder nur- Sie ahnen es schon- beste Spreewälder Gewürzgurken. So blieb Dr. Kempermann nichts weiter übrig als seinem Ärger mit dem bekannten Wutausbruch „Baaaaaaauuuuuumaaaaaaaaaaan“ Luft zu machen.

Die rund 70 Gäste erlebten zum Saisonabschluss im Römerhaus einen turbulenten Theaterabend mit kleinen römischen Snacks in den Umbaupausen. Das Team vom Förderverein bedankt sich bei allen Besuchern und Helfern für die tolle und erfolgreiche Saison 2014.