Die römische Zivilsiedlung in Walheim

Nachdem die Kohorte aus Walheim nach Mainhardt abgezogen war, brannten die meisten Holzgebäude in Walheim ab. Ob dies durch die römischen Einwohner oder dem Militär planmäßig durchgeführt wurde oder es eine Brandkatastrophe war ist heute nicht klar festzustellen. Nach dem Abzug des Militärs verfielen viele römische Dörfer, da die Bewohner mit dem Militär weiterzogen oder sonst ihre Lebensgrundlage verloren. Dieses ist für die römische Siedlung von Walheim nicht zu beobachten. Die Blütezeit der neuen römischen Handelssiedlung begann erst jetzt. Ein Anzeichen hierfür sind die in Stein ausgeführten Streifenhäuser, zu welchem auch das Römerhaus Walheim gehörte. Der Reichtum den der Handel mit sich brachte, ermöglichte es Bäder, Kultstätten und einen Hafen entstehen zu lassen. Es ist zudem durch einen Weihestein belegt, dass selbst der Kasiser in Walheim Besitzungen hatte.

"in solo caesaris" - auf Grund und Boden des Kaisers (Weihestein)

Händler und Handwerker schufen sich einen gewissen Wohlstand, was durch zahlreiche kulturelle Fundstücke, wie Statuen und Schmuck, zu belegen ist. Vor allem die Töpferei war einer der Hauptwitschaftszweige in Walheim und die Produkte die hier hergestellt wurden erlangten überregionale Bedeutung. Ein sehr schönes Exemplar eines Töpferofens fand sich während einer kleinen Ausgrabung in der Villastraße 2004.

Der 2004 bei jüngeren Ausgrabungen vor dem Bau der Seniorenvilla gefundene Töpferofen
Römischer Töpferofen (gefunden in der Villastraße 2004)