Objektdaten
- Inventarnummer
- Maesama-Weihestein
- Fundtyp
- Weihestein
- Datierung
- 160 - 200 n. Chr.
- Epoche
- Fundort
- Walheim, Ludwigsburg
- Standort
- Römerhaus Walheim
- Material
- Stein (Sandstein)
- Inschrift
- Maesamae / [sa]c(rum) Terentius / [Ma]rcellus pr[o] / Nigrina pro / [T]erentio Sep/timino fili(o) / et suis / v(otum) s(olvit) l(ibens) l(aetus) m(erito)
- Übersetzung der Inschrift
- Der Maesama (hat diesen Altar) geweiht: Terentius Marcellus für Nicrina und für den Sohn Terentius Septiminus und die Seinen. Damit hat er sein Gelübde froh, freudig und nach Gebühr erfüllt
Beschreibung
Walheims Göttin
Der wunderschön gehauene Stein aus gelben Sandstein dürfte aus severischer Zeit (Ende 2 Jhr. n. Chr.) stammen. Eine Zeit in der die zivile Siedlung von Walheim zu gewissem Wohlstand gekommen war. Gestiftet hat den Altar Terentius Marcellus. Der Name ist römischen Ursprungs und hat vermutlich einem romanisierten Provinzbewohner gehört.
Die Göttin Maesama, der dieser Stein geweiht war, ist bislang im gesamten Imperium Romanum noch nirgend wo in Erscheinung getreten. Es handelt sich bei ihr deshalb um eine lokale keltische Göttin die mit den in der germanischen Provinzen weit verbreiteten Muttergottheiten, den Matronen, in Verbindung stehen dürfte. Der Stein ist ein schöner Beweis für die Verschmelzung römischer und keltischer religiöser Vorstellungen im römischen Südwestdeutschland.
Der Stein wurde 2009 von einem Mitglied des Fördervereins unter einem Gesteinshaufen für den Bau von Weinbergmauern auf einem Grundstück zufällig entdeckt. Die Fundumstände und der Fundort können aufgrund der ungeklärten Umstände wann und wie der Stein in den Haufen gelangte leider nicht mehr bestimmt werden.